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    Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg

Artikel „Was Hände und Gesicht erzählen“ in den Fränkischen Nachrichten

Artikel „Was Hände und Gesicht erzählen“ in den Fränkischen Nachrichten

Montag, 26 März 2018

Fränkische Nachrichten | Artikel vom 24.03.2018 | Autorin: Diana Seufert

Ihre Begeisterung für Schüßler-Salze ist bei Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg ungebrochen. Zum 120. Todestag des Mediziners wird ihr jüngster Ratgeber erscheinen.

Gerchsheim. Die Hände liegen auf der Tischplatte. Für den Laien sagen sie nicht viel. Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg liest daraus wie aus einem Buch. Die Stellung der einzelnen Finger, die Haut, die Nägel: Sie verraten ihr viel über den Menschen, der vor ihr sitzt. In ihrem neuen Buch „Schüßler-Salze – Gesichts- und Handdiagnostik“, das in wenigen Tagen im Mankau-Verlag erscheinen wird, hat sie genau solche Beobachtungen zum Thema gemacht.

„Gesicht und Hand können sehr viel erzählen“, weiß die 62-Jährige, die seit mehr als 20 Jahren in Gerchsheim eine Praxis für Naturheilkunde betreibt. So könne man Menschen beim ersten Blick schon Eisenmangel im Blut ansehen. Aus der Beschaffenheit der Fingernägel schließt sie auf Probleme beim Wasserhaushalt. Weiße Einschlüsse unter den Nägeln stehen für Zink-Mangel.

Auch das Antlitz ihres Patienten sagt mehr aus, als die Geschichtszüge eigentlich verraten wollen. Dunkle Ringe unter den Augen sind einfach zu deuten. Doch was sagen dünne Augenbrauen? Für die Autorin steht fest: „Der Patient reagiert über das Nervensystem, es kann zu einer Funktionsstörung der Schilddrüse kommen.“ Durch den Einsatz von Schüßler-Salzen kann hier Abhilfe geschaffen werden. Ebenso wie bei einer Disbalance der Leber, die als Indikator die Härchenbildung am Unterkiefer aufweist.

In ihrem jüngsten Buch über die „Salze des Lebens“ werden nicht nur die Erklärungen zu unterschiedlichen Krankheitsbildern erläutert und der Frage nachgegangen, wie die Salze helfen, sondern auch Querempfehlungen auf Lebensmittel gegeben, Yoga oder auch Meridianausgleich angesprochen. Die Salze unterstützten die Zelle in ihrer Funktion, aus dem Nährstrom im Blutkreislauf die wichtigen Mineralien herauszufiltern, die sie brauche, erklärt sie.

Spannendes Feld

Für die Gerchsheimerin ein spannendes Feld, das alle Menschen betrifft. Und so hat sie sich an das „Mammutprojekt“ gewagt. Nachdem Gräfin Wolffskeel bereits bei einem Vortrag in Bulgarien das Thema näher beleuchtet hatte, war schon ein Teil der Vorarbeit erledigt.

Wichtig war ihr, dass sie für Laien verständlich schreibt, gleichzeitig aber auch interessierte Mediziner anspricht. Seit mehr als einem Jahr arbeitet die Naturheilkundlerin an dem Buch, das ihr selbst einen neuen Blick auf die Verdienste von Dr. Schüßler geöffnet hat. „Es war für mich ein großes Lernen und ein tiefes Schauen in das Antlitz der Menschen“, beschreibt sie. Intensiviert habe sie die Kontaktaufnahme zum Gegenüber über Gesicht und Hände, „wie das früher die Heilkundler schon getan haben“.

„Das Buch soll ein Brückenbauer zur Eigenverantwortung eines jeden einzelnen werden.“ Denn die Vizepräsidentin des Biochemischen Bundes Deutschlands (BBD) ist sicher: „Befindlichkeitsstörungen oder andere Anzeichen des Körpers finden in der Schulmedizin zu wenig Antworten.“ In der Naturheilkunde lege man darauf jedoch großen Wert. Durch genaue Beobachtung könne man einen Zusammenhang mit körperlichen Beschwerden herstellen, um die Entwicklung einer Erkrankung einzugrenzen, bevor sich Symptome zeigen.

„Wir verdanken Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler große und bleibende Verdienste. Durch seine herausragenden Beobachtungen hat er die sieben lebensnotwendigen anorganischen Substanzen Kalzium, Kalium, Magnesium, Natrium, Eisen und Silicium festgestellt, welche in Verbindungen mit Phosphor, Schwefel, Chlor und Fluor wirken. Schüßlers Wissensschatz entspricht den heutigen Studien über einen gut funktionierenden Zellstoffwechsel durch die sogenannten ‚essenziellen Mineralien’.“ Die biochemische Funktion von Mineralstoffen, wie Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler sie gelehrt und erforscht hat, versucht die Autorin anschaulich zu erklärten. Er hatte erkannt, so Gräfin Wolffskeel, dass ein grundlegender Mangel an den lebenswichtigen Salzen in den Körperzellen die Grundlage für die Entstehung von Krankheiten darstelle. Daher lege die Biochemie Schüßlers ihr Augenmerk auf den Ausgleich solcher Mangelsituationen.

Anschaulich erklärt

„Sein Vermächtnis geht immer mehr in die Forschung ein“, freut sich die Expertin. So seien Nachweise der Selbstreinigung der Zelle (Autophagie) und die Biorhythmisierung in den letzten Jahren mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet worden. Mineralien spielten gerade in den Zellen eine wichtige Rolle. Durch das Potenzieren würden sie zellgängig gemacht. Der Schluss daraus: „Wenn in den Zellen die Mineralien im richtigen Verhältnis vorliegen, wird es zu keiner gesundheitlichen Störung kommen.“ Vor 120 Jahren, am 30. März 1898, ist Dr. Schüßler gestorben. Zum Todestag werde der BBD-Vorstand an seinem Grab einen Kranz niederlegen.

Heutzutage seien Schüßler-Salze buchstäblich in aller Munde. „Damit hilft er den Menschen, sich gesund zu halten, und gibt wertvolle Ratschläge bei der Behandlung von Befindlichkeitsstörungen oder Krankheiten.“

Gefragte Expertin

Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg hat 1997 in Gerchsheim die Praxis für Naturheilkunde gegründet. Sie gibt ihr Wissen der Naturheilkunde und der Wirkung der Schüßler-Salze seit 2003 als Leiterin und Dozentin der Surya-Heilpraktikerschule in Reichenberg bei Würzburg weiter.

Als Expertin für Schüßler-Salze hat sie bereits sechs Bücher über das Thema veröffentlicht, darunter ein Buch über die Salze während der Schwangerschaft sowie ein Buch speziell zur Anwendung bei Kindern. Daneben hat sie weitere Werke aus dem Bereich der Naturheilkunde verfasst.

2008 wurde sie vom Freien Verband Deutscher Heilpraktiker e.V. (FVDH) zur Lehrbeauftragten für Biochemie nach Dr. Schüßler ernannt. Seitdem schult sie Therapeuten, Apotheker und Apothekenpersonal, darunter auch Fachleute aus Spanien. Vor zwei Jahren gründete die Heilpraktikerin eine Naturakademie in Bulgarien, macht dort Fortbildungen und hält Vorträge. Einige Bücher wurden bereits ins Bulgarische übersetzt. Die Vizepräsidentin des Biochemischen Bundes Deutschland (BBD) ist auch deutschlandweit eine gefragte Referentin und auch als Dozentin aktiv. dib

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